Das Chawweruschtehater zu Gast in Haßloch

Durch die Ausstellung der Donaudeutschen aufgrund des 70. Jubiläums in Böbingen mit dem Thema: „ Anwerbung – Aufbruch – Aufbau – Erleben – Flucht und Vertreibung – Wiederaufbau/ Integration“ am 7. November 2021 wurde das Chawwerusch-Theater auf die Donaudeutsche Landsmannschaft in Haßloch aufmerksam. Grund war, dass durch das Thema des rheinlandpfälzischen Kultursommers:“ Kompass Europa: Ostwind“ die Idee des Chawwerusch-Theaters entstand, das Buch „Donaukinder“, geschrieben vom Mitglied Danilo Fioriti als Theaterstück einzustudieren. Gerade in Haßloch und Umgebung leben viele vertriebene und geflohene Nachfahren aus verschiedenen Gebieten. So war es nur natürlich, eine Aufführung in diesem Ort zu planen. Schnell wurde ein Termin gefunden und das Chawwerusch-Theater aus Herxheim startete seine sommerliche Auswärtstournee mit dem Stück „Donaukinder“ am 25. Juni im „Saal Löwer“ in Haßloch.

Bereits um 17 Uhr kamen die ersten Gäste, da vor der Aufführung frisch zubereitete donaudeutsche Spezialitäten angeboten wurden, nämlich Langos und Paprikabratwurst. Nicht nur Donaudeutsche freuten sich besonders über Langos, viele hatten so die Möglichkeit, gerade diese Besonderheit kennen zu lernen. Gegen 19.30 Uhr begrüßte der Vorsitzende der Donaudeutschen Landsmannschaft, Alexander Josef Breinich, die Gäste. Sehr erfreut war er über den vollbesetzten Saal, der durch den Vorverkauf mit 230 Gästen schon ausgebucht war. Folgende Gäste konnten begrüßt werden: Landrat Hans-Ulrich ihlenfeld, Landesvorsitzender der Donaudeutschen Landsmannschaft Paul Nägl, Vertreter des Bundesvorstandes der Banater Schwaben Walter Keller, die Ortsvorsitzende der Donaudeutschen Landsmannschaft von Mutterstadt Katharina Eicher-Müller und den Vorsitzenden von Dannstadt Andreas Schmitz.

Dann wurde es still unter den Zuschauern, alle waren gespannt, wie die Thematik umgesetzt wurde. Zusammengefasst geht es in „Donaukinder“ um die Schicksale und Beweggründe der Banater Schwaben, die zunächst in der Fremde eine neue Heimat fanden, dann nach dem zweiten Weltkrieg zurück in ihre „Alte Heimat“ flohen oder später dem Regime in Bukarest abgekauft wurden. In den 90er Jahren besucht eine ausgewanderte Systemkritikerin ihre daheimgebliebene Familie. Aber bald brechen, neben der Freude des Wiedersehens, alte Wunden auf. So werden am Beispiel dieser Familie die Umstände, ausgelöst durch das Ceausescu-Regime, deutlich. Es geht um Ängste, Unsicherheiten, daraus entstandene Feigheit, Verrat, letztendlich auch Sehnsucht.

Schon in der Pause, bei erfrischenden Getränken und leckeren Brezeln, hörte man erste Eindrücke.

Am Ende des Theaterstückes sprach der begeisterte und lange Applaus Bände: Alle waren begeistert! Viele, die gekommen waren, gerade weil das Stück in ihrer ehemaligen Heimat spielte, bestätigten die damaligen Verhältnisse, wie sie dargestellt wurden. Andere, jüngere Generationen, waren begeistert über die geschichtlich klare Darstellung der damaligen Zeit. „Ich bin froh, hier gewesen zu sein und die Geschichte so vermittelt bekommen zu haben. Eine wirkliche Bereicherung,“ war die Resonanz eines Gastes.

Ein voller Erfolg in jeder Hinsicht“, so bedankte sich Alexander Breinich bei den Schauspielern am Ende.